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19.07.2023

Nationaler Hitzeschutzplan: Maßnahmen zum sommerlichen Gebäude-Wärmeschutz empfohlen

Mit zunehmenden Hitzewellen kommt dem sommerlichen Wärmeschutz am Haus eine immer größere Bedeutung zu. Mit vielen Maßnahmen können Haushalte die Hitze klimafreundlich draußen halten – von kurzfristigen Tricks bis zu nachhaltiger Sanierung.

Langanhaltend hohe Temperaturen im Sommer heizen den Wohnraum auf und können zum Gesundheitsrisiko werden. Bewusstes Lüften und Verschatten, die Begrünung von Haus und Garten sowie eine gute Wärmedämmung kühlen den Wohnraum klima- und kostenfreundlich. Die Maßnahmen sind für Ältere, Schwangere oder Vorerkrankte besonders wichtig.

„Der Entwurf des nationalen Hitzeschutzplans greift das Thema Wärmeschutz an Gebäuden auf“, betont Herr Sprenger von der Stadt Gevelsberg. „Dabei geht es vor allem um sogenannte passive Maßnahmen, also bspw. Belüftung, Verschattung, Begrünung und Dämmung.“ Richtiges Lüften ist entscheidend, hier kommt es auf die Art und den Zeitpunkt an: Eine ausreichende nächtliche oder frühmorgendliche Lüftung bei weit geöffneten Fenstern quer durch die Wohnung bzw. über alle Etagen ist wichtig. Dabei sollte auf Einbruchgefahr geachtet und Fenster im Erdgeschoss gegebenenfalls geschlossen bleiben. Tagsüber sollten Fenster nur kurz geöffnet werden, um frische, sauerstoffhaltige Luft hereinzulassen. Eine längere Lüftung am Tag führt hingegen zu einer verstärkten Hitzeentwicklung im Innenraum. Wände und Möbel speichern diese Hitze und heizen den Wohnraum zusätzlich auf.

Die Verschattung durch Rollladen, Jalousien, Markisen und Sonnensegel unterstützt, die Hitze von außen fernzuhalten. Dabei sind helle oder reflektierende Oberflächen besonders effektiv. Gründächer und -fassaden wirken zusätzlich als natürlicher Temperaturregler des Gebäudes, da die Bepflanzung die darunterliegende Fläche vor direkter Sonneneinstrahlung und Überhitzung schützt. Zusätzlich kann ein abwechslungsreich bepflanzter Garten – möglichst unversiegelt – durch Verdunstung sowie Schatten von Pflanzen und Bäumen das Mikroklima des Gebäudes verbessern. Kurzfristig lässt sich dieser Effekt auch durch Kübelpflanzen oder hängende Körbe auf Balkonen, Terrassen oder im Innenraum erzielen. Auch können spezielle kletternde Gewächse schnell Wände oder Zäune begrünen. Pflanzteppiche mit vorgezüchtetem Gras können versiegelte Flächen kurzfristig reduzieren. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten die Auswahl geeigneter Pflanzen, die Bewässerung und regelmäßige Pflege mitgedacht werden.

Um die Hitze gar nicht erst im Wohnraum entstehen zu lassen, ist eine fachgerechte Dach- und Fassadendämmung essenziell. Bei Sanierungs- und Umbaumaßnahmen sollte der Hitzeschutz daher unbedingt mitgedacht werden. „Der Einbau von Klimaanlagen als aktive Maßnahme zur Kühlung sollte daher nicht die erste Überlegung sein“, ergänzt Herr Sprenger.

Informationen zu energetischer Sanierung, Gebäudedämmung und weiteren Themen finden Sie unter www.alt-bau-neu.de/gevelsberg.

Weitere Informationen zum Thema Hitzeschutz und dem Hitzeschutzplan bieten bspw. die Webseite hitzeservice.de sowie das Bundesministerium für Gesundheit www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/hitze.html.

Die Stadt Gevelsberg ist Mitglied im landesweiten Netz ALTBAUNEU, das zu Themen rund um die energetische Gebäudesanierung informiert. Es wird vom NRW-Wirtschaftsministerium unterstützt und durch die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate koordiniert.