Sprungziele
Seiteninhalt
20.10.2023

Jolina Heider ist der Beweis für den Erfolg der Nachwuchsarbeit bei der Feuerwehr

Jolina Heider ist der Beweis für den Erfolg der Nachwuchsarbeit bei der Feuerwehr

Es ist nur ein Chip, aber der öffnet die Tür zur neuen Wache der Freiwilligen Feuerwehr. Nicht nur für Jolina Heider ist das ein besonderer Augenblick, auch für die gesamte Feuerwehr am Ort. Vor neun Jahren wurde in Gevelsberg die Kinderfeuerwehr gegründet. Jolina Heider war damals neun Jahre alt. Inzwischen hat sie ihren 18. Geburtstag gefeiert und ist die erste, die bei der Feuerwehr sozusagen den Durchmarsch von den „Bambinis“ bis zur „Truppfrau“ – also bis zum Übergang in den aktiven Dienst - hinter sich gelegt hat.

Jolina Heider ist der Beweis dafür, wie erfolgreich die Gevelsberger Feuerwehr mit ihrer Nachwuchsarbeit ist. Sie wird nicht die Einzige bleiben, die vom Kindesalter an mit der Feuerwehr groß geworden ist und jetzt aktiv werden will. Jolina Heider ging auf die Pestalozzischule, als Stephan Breger in ihre Klasse kam. „Ich habe damals an den Schulen die Brandaufklärung übernommen. Dabei wurde ich von Kindern immer wieder angesprochen, wann sie denn endlich zur Feuerwehr gehen könnten“, sagt der heute zweite stellvertretende Leiter der Freiwilligen Feuerwehr.

Der Gevelsberger Nachwuchs hat quasi lautstark die Einrichtung einer Kinderfeuerwehr gefordert. Vor neun Jahren wurde der Wunsch erfüllt. Jolina Heider war damals als eines der ersten Kinder dabei.

Was sie als Mädchen in den Bann gezogen hat, daran kann sich Jolina Heider heute nicht mehr erinnern: „Vielleicht war es, dass immer etwas los war, wenn ich das Blaulicht gesehen haben.“ Damals wie heute gibt es lange Wartelisten für die Mädchen und Jungen bei der Jugend- und Kinderfeuerwehr. „Wir würden gerne mehr Mädchen und Jungen in unseren Gruppen aufnehmen“, so die Leiterin der Kinderfeuerwehr Jessica Grabowski. Dazu fehlen aber Betreuer. „Diese Betreuer müssen gar nicht aus unseren Reihen kommen“, erklärt Patrizia Balzer, stellvertretende Leiterin der Jugendfeuerwehr. Bei der Feuerwehr gibt es seit einigen Jahren eine Unterstützungseinheit für Menschen, die den Dienst für wichtig halten, aber selbst nicht gegen Flammen kämpfen wollen.

Wie zum Beispiel der Vater von Jolina Heider. Der wurde durch die Faszination seiner Tochter auf den ehrenamtlichen Dienst aufmerksam, half zuerst bei der Betreuung des Nachwuchses und wechselte schließlich in den aktiven Dienst. Seinen Sohn brachte er gleich mit. „Nachwuchsprobleme wie in anderen Städten gibt es bei der Gevelsberger Feuerwehr im Augenblick sicherlich nicht“, sagt Stephan Breger fügt aber auch hinzu: „Für die Menschen wird es immer schwieriger, sich in einem Ehrenamt bei uns zu engagieren. Es gibt immer weniger Freizeit zu verteilen. Viele arbeiten auch nicht mehr dort wo sie wohnen.“ Das macht es im Ernstfall schwierig, schnell zur Stelle zu sein.

Wenn es nach Jolina Heider geht, dann geht ihr Traum von der Feuerwehr weiter in großen Schritten voran. Sie will einmal beruflich die blaue Uniform anziehen. „Voraussetzung dafür ist normalerweise eine abgeschlossene Berufsausbildung nach dem Schulabschluss“, sagt Stephan Breger. In wenigen Städten sei es aber auch möglich, eine fünfjährige Ausbildung bei der Wehr als Alternative zu absolvieren. Noch ist die Feuerwehr für Jolina Heider ein wertvolles Hobby. Daneben spielt sie Schlagzeug und malt Bilder, von denen ihre Kameraden schwärmen.

Weitere Informationen - unter anderem über die Nachwuchsarbeit - gibt es im Internet unter www.feuerwehr-gevelsberg.de. Dort sind auch die Kontaktdaten zu finden, zum Beispiel, um sich bei der Unterstützungseinheit für die Betreuung bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr zu bewerben.