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17.11.2023

Grüne Oase für Gevelsbergs City - Unternehmer initiiert Ruhepol für alle

Grüne Oase für Gevelsbergs City - Unternehmer initiiert Ruhepol für alle

Eine grüne Lunge will das Ehepaar Gisela und Philipp Baltin den Gevelsbergern schenken. Eine Ruhe- und Erholungs-Oase für die Menschen mitten in der geschäftlichen City. Der Bagger ist schon vorgefahren. Der kleine, aber feine Park entsteht an der Ecke Mittel- und Nordstraße. Im Frühjahr soll die Fläche an die Bürger übergeben werden.

Es ist ein Grundstück, das schon Geschichten erzählen kann. Einst plante Baltin hier ein Geschäftshaus mit Praxen für Ärzte und Juristen in den oberen Etagen. Nachdem das Bauvorhaben nicht zur Umsetzung kommen konnte, kam der kürzlich verstorbene Unternehmer Axel Bremer auf die Idee, dort in der Adventszeit einen Glühwein- und Bratwurststand zu errichten. Diese Idee kam so gut an, dass daraus das Restaurant „Winterwald“ gewachsen ist, das inzwischen auf der anderen Seite der Mittelstraße eine feste Heimat gefunden hat.

„Die Idee, hier einen kleinen Park für die Ruhepause zwischendurch einzurichten, hatten wir eigentlich schon vor drei Jahren“, erklärt Philipp Baltin, der voller Tatendrang mit seiner Frau das Projekt in den vergangenen Monaten angegangen ist. Baltin vermietete das 200 Quadratmeter große Grundstück für den symbolischen Preis von einem Euro an die Stadt Gevelsberg. „Der Vertrag, den wir geschlossen haben, hat eine Laufzeit von 20 Jahren“, so Björn Remer, zuständiger Fachbereichsleiter im Gevelsberger Rathaus. Bürgermeister Claus Jacobi freut sich besonders über das Engagement des Gevelsberger Ehepaares: „Die städtebauliche Nachnutzung des Grundstückes Mittelstraße 72 als ehemaliges Wohn- und Geschäftshaus ist für die Stadt Gevelsberg aufgrund der exponierten Lage der Liegenschaft von besonderer Bedeutung. Umso dankbarer bin ich dem Ehepaar Baltin, dass es erneut auf mich zugekommen ist, um hier eine ansprechende städtebauliche Nachfolgenutzung des Grundstücks anzuregen und so eine attraktive, durchgrünte kleine Platzfläche zu schaffen, auf der Besucherinnen und Besucher der Innenstadt generationsübergreifend verweilen können.“

Das Ehepaar Baltin spendiert für den kleinen Stadtpark daneben noch sechs Dachplatanen, die ihre Zweige wie einen Sonnenschirm über der grünen Oase ausbreiten werden und Schatten spenden. Hinzu kommt noch eine Sumpfeiche: „Die wird nicht so groß wie die normalen Eichen. Wir wollten Bäume haben, die auch in die Stadt passen“, sagt Philipp Baltin. Zusammen mit den Technischen Betrieben der Stadt Gevelsberg, die die Planung und den Bau unterstützen, sowie der Stadt, suchen die Baltins nun nach den richtigen Bänken, die die Grünanlage erst zur Oase werden lassen: „Hier sollen alle Menschen einen Ruheraum und Ort zum Verweilen finden.“

Und das wird bereits bei den Planungen berücksichtigt. Den Untergrund soll erst einmal eine Schotterwiese bilden. Das ist ein Rasen, der durch grobes Granulat und auch kleine Steine stabilisiert wird. „So kann das Wasser ablaufen und es entsteht kein Sumpf bei längeren Niederschlägen“, erläutert Björn Remer. Fünf Pflanzbehälter aus Corten-Stahl bringen die Farben der Blumen auf das Eckgrundstück in der Mitte der City.

Im kommenden Frühjahr wird die City-Oase erst einmal offiziell eingeweiht, auch wenn die jetzige Gestaltung zunächst ein Provisorium darstellt. Die Stadtverwaltung hatte anfangs geplant, einen Landschaftsarchitekten im Rahmen vorhandener diesjähriger Haushaltsmittel zu beauftragen, um der Kommunalpolitik ein Konzept vorstellen und dieses im Rahmen der Städtebauförderung beim Fördermittelgeber beantragen zu können. Aufgrund der aktuellen Marktlage hat jedoch im Rahmen der Ausschreibung der Planungsleistungen leider kein Landschaftsplanungsbüro ein Angebot abgegeben. „Daher werden die Technischen Betriebe im Rahmen ihres Budgets für die Grünpflege öffentlicher Plätze eine provisorische Gestaltung bzw. Ordnung der Fläche so durchführen, dass verwendete Materialien bzw. Pflanzen auch bei der endgültigen Umgestaltung der Platzfläche Wiederverwendung finden können.“, erklärt Bürgermeister Claus Jacobi. Die langfristigen Planungen sind so ausgerichtet, dass das Bild und Angebot des Parks schnell verändert werden können. „Der Schotterrasen könnte dann etwa zu einer Pflasterfläche umgebaut und die Bänke einfach umgesetzt werden. Gleiches gilt für die Cortenstahl Pflanzkübel. Da gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten. Wir wollen die dauerhafte Umgestaltung der Fläche im Rahmen der Städtebauförderprojekte im September 2024 im Rahmen unseres Antrages berücksichtigen. “, meint Remer.

Dass der kleine Park positiven Einfluss auf das Klima in der Stadt haben wird, dem sind sich die Baltins bewusst. Nachdem andere Bauherren Grünflächen für stadtnahen Wohnraum genutzt haben, wollen sie zeigen, dass es auch anders herum geht