Sprungziele
Seiteninhalt
04.10.2023

Geschenkt: 200 Euro Kultur für Gevelsberger Geburtstagskinder

Geschenkt: 200 Euro Kultur für Gevelsberger Geburtstagskinder

Noel Schröder leistet erst seit wenigen Wochen sein Freiwilliges Soziales Jahr im Gevelsberger Rathaus. Und schon hat er einen wertvollen Tipp für alle, die – wie er – in diesem Jahr ihren 18. Geburtstag feiern oder gefeiert haben: „Auf jeden Fall den Kulturpass sichern. Das geht ganz einfach und bringt 200 Euro für den Kauf von Büchern, den Besuch von Musicals, Museen, Theatern, Shows und Konzerten.“ Noel Schröder selbst hat sich bisher einen Kinobesuch und als Highlight den Eintritt zum „Harry-Potter-Musical“ in Hamburg sozusagen von der Bundesregierung sponsern lassen. Aber auch vor der Haustür in Gevelsberg nehmen Bücher Appelt und die Konzertgesellschaft an dem Programm teil.

Kultur ist für Noel Schröder, der sich ehrenamtlich auch beim CVJM engagiert, ein wichtiger Teil des Zusammenlebens. Ihm ist eigentlich klar, dass er einen Beruf in diesem Bereich ergreifen will. Nur welchen? Die Auswahl ist groß und für den Laien unüberschaubar. „Deshalb habe ich mich nach dem Abitur für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kulturbereich der Stadt entschlossen.“ Ein Jahr untätig sein wäre nichts für ihn gewesen: „So kann ich das Angebot in meiner Heimat kennenlernen und auch hinter die Kulissen blicken, wie Entscheidungen getroffen werden.“ Zum Beispiel bei der Aufstellung des städtischen Kulturprogramms, der Organisation von Ausstellungen, der Abwicklung von Gastspielen in der Aula West, dem Ticket-Verkauf oder den Aufgabenstellungen in der kommunalen Bücherei in der Wittener Straße. Auch die verschiedenen Aufgaben der allgemeinen Verwaltung interessieren ihn. Durch sein FSJ bekommt er auch hier einen Einblick in viele kommunale Handlungsabläufe.

Als er sich beworben hatte, sei ihm zum ersten Mal bewusst aufgefallen, was für ein mächtiges Gebäude das Gevelsberger Rathaus sei, richtig Respekt einflößend. „Ich war überrascht, dass ich nicht in eine Ecke gesetzt wurde, sondern einen eigenen Arbeitsplatz mit Computer bekommen habe.“ Sein Chef Thorsten Prinz habe ihm einige Kolleginnen und Kollegen vorgestellt: „Das waren alles sehr freundliche Leute.“ Sogar der Bürgermeister, den sie zufällig in der Eingangshalle getroffen haben, hätte sich Zeit für ein spontanes Gespräch genommen.

Und Noel Schröder hat nochmal den Kulturpass, mit dem die Bundesregierung nach Corona Jugendliche und Kunstschaffende wieder näher zusammenbringen möchte, ins Bewusstsein der zuständigen Stellen im Rathaus gebracht. Das Kulturbudget in Höhe von 200 Euro ist für Geburtstagskinder unkompliziert zu beantragen: „Man muss einfach nur die App herunterladen, sich durch einen Personalausweis mit Online-Funktion als Geburtstagskind legitimieren und schon kann es los gehen,“ weist Noel Schröder seinen Altersgenossen den Weg. Und ähnlich unkompliziert ist es auch für Anbieter und Kulturschaffende.

Der 18-Jährige ist sich mit Thorsten Prinz einig: „Der Kulturpass ist eine wirklich gute Sache. Er sollte nicht ein einmaliges Angebot bleiben, sondern auch in den kommenden Jahren angeboten werden.“ Bücher Appelt macht mit einem Aufsteller vor dem Geschäft in der Mittelstraße auf die Möglichkeiten des Kulturpasses aufmerksam – mit überwältigendem Erfolg: „Bisher haben wir bereits über hundert Bestellungen im Rahmen des Programmes entgegengenommen.“

Und das, obwohl der Kulturpass in der breiten Öffentlichkeit eigentlich ein mehr oder weniger unbeschriebenes Blatt ist. Gabriele Frohn von der Gevelsberger Konzertgesellschaft: „Ich habe vor ein paar Tagen an einem Treffen von Kulturschaffenden teilgenommen. Dort habe ich den Kulturpass angesprochen und gemerkt, dass die meisten Anwesenden davon noch nie bewusst Kenntnis genommen haben.“ Sonst würde es sicherlich in Gevelsberg noch mehr Angebote geben. Kultur gibt es hier schließlich reichlich.