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17. Gevelsberger Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt

Ein Zeichen für Zivilcourage und Demokratie

Vom 2. bis zum 9. November findet in Gevelsberg die 17. Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt statt. Das Aktionsbündnis lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, durch die Teilnahme an den vielfältigen Veranstaltungen ein gemeinsames Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Demokratie zu setzen.

Die Aktionswoche, die jährlich im Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 um den 9. November herum gestaltet wird, ist seit ihrer Einführung im Jahr 2008 eine feste Institution in Gevelsberg und unterstreicht das Engagement der Stadtgesellschaft gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und jede Form rechtsextremer Gewalt.
Unter dem Motto „Hinsehen, Hinhören, Mitreden“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches Programm für alle Altersstufen.

Los geht’s am Dienstag, 04.11.2025 um 16:00 Uhr mit dem Projektstart „Bilder der Vielfalt – unsere Stimmen gegen Rassismus“ einem Kunstprojekt junger Menschen gegen Rassismus. Bis Februar 2026 entstehen mit professioneller Unterstützung zahlreiche Werke, die in den nationalen Wochen gegen Rassismus (16.-29.03.2026) öffentlich ausgestellt werden.

Am Mittwoch, 05.11. lädt der Integrationsrat um 18:00 Uhr zu einer Vortragsreihe über Rassismus als Alltagsphänomen ein. Taner Aksoy zeigt dabei auf, wie rassistische Strukturen unseren Alltag subtil prägen.

Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker Dr. Heiner Sasse beleuchtet ebenfalls am Mittwoch um 18:30 Uhr, warum die Wahl extremistischer Parteien unter keinen Umständen eine Option sein darf, und analysiert die typischen Verführungsmechanismen.

Die vhs Ennepe-Ruhr-Süd lädt am Donnerstag, 06.11. um 19:00 Uhr zur bewegenden Lesung von Celina Keute ein. Sie präsentiert Auszüge aus ihrem Buch „Schüsse in der Stille“, das die berührenden Erlebnisse ihres Urgroßvaters im Zweiten Weltkrieg aufzeichnet und zeigt auf, was Krieg wirklich bedeutet.

Bereits um 15:00 Uhr findet ein Kinoseminar zur NS-Filmpropaganda statt. Ein Medienpädagoge führt in die historischen und produktionstechnischen Hintergründe ein und leitet die anschließende Diskussion zur kritischen Auseinandersetzung mit historischem Propagandamaterial.
Wichtig: Eine vorherige Anmeldung für diese Veranstaltung unter Aktionswoche@stadtgevelsberg.de ist unbedingt erforderlich.

Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftshauptschule haben sich künstlerisch und inhaltlich mit bedeutenden Persönlichkeiten der Frauenbewegung und der Bedeutung von Gleichberechtigung auseinandergesetzt. Die daraus entstandenen Portraits werden am Samstag, 08.11. um 12:00 Uhr im Rathaus ausgestellt.

Die zentrale Gedenkveranstaltung am Sonntag, 09.11. des VVN-BdA findet auch in diesem Jahr um 11:30 Uhr auf dem Vendômer Platz statt. Sie erinnert an die schrecklichen Ereignisse von 1938 und die Opfer des NS-Regimes.

Um 20:00 Uhr befasst sich das Theaterstück „Deutscher“ im Rahmen des städtischen Kulturprogramms mit der fiktiven Beobachtung der gesellschaftlichen Folgen eines Wahlsieges einer rechtsnationalen Partei. Tickets gibt es an der Bürgerinfo im Rathaus, in der Stadtbücherei oder unter reservix.de.

Neben dem öffentlichen Programm sind die Gevelsberger Schulen traditionell ein zentraler Pfeiler der Aktionswoche und führen auch in diesem Jahr intensive Projekte durch.
Die Gemeinschaftshauptschule Gevelsberg widmet die gesamte Woche dem Thema „Von A wie Ausgrenzung bis Z wie Zivilcourage“. Mit Unterstützung der „Respekt Coaches“ der AWO Ennepe-Ruhr werden jahrgangsspezifische Projekte durchgeführt, darunter Workshops zur Identität, Antimobbing und jüdischem Leben. Am Freitag erfolgt zum Abschluss eine gemeinsame Präsentation aller Jahrgangsstufen in der Aula des Schulzentrums West.

Das Gymnasium Gevelsberg bietet bei der Begegnung mit den „Kindern des Widerstands“ den Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe die Möglichkeit der Zeitzeugengespräche. Der 8. Jahrgang widmet sich im Filmriss Kino der Filmanalyse „Die Welle“, die verdeutlicht, wie faschistoide gesellschaftliche Strukturen entstehen.

Schülerinnen und Schüler der Ferdinand-Hasenclever-Schule gestalten am Donnerstag, 06.11., zusammen mit der Malschule Maldumal eigene Gipsfiguren als sichtbares Zeichen für respektvolles Miteinander.

Getreu dem Motto „Bilder sagen mehr als tausend Worte“ haben Schülerinnen und Schüler der Städtischen Realschule Zivilcourage nicht nur besprochen, sondern auf Jutebeuteln visualisiert. Diese kreativen Statements der jungen Generation werden den Gevelsberger Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei im Rathaus zur Mitnahme angeboten, um die Botschaft von Courage und Toleranz in den Alltag zu integrieren.

Begleitend zur Aktionswoche bietet die Stadtbücherei Gevelsberg während der gesamten Zeit einen umfangreichen Büchertisch mit Sachliteratur, Belletristik und speziellen Medienboxen für Kinder und Jugendliche zu den Themen Zivilcourage und rechte Gewalt. Der Antifaschistische Arbeitskreis bietet für Schulklassen die „Gevelsberger STATT-Rundfahrt“ an, eine historische Spurensuche im Stadtgebiet.

Das detaillierte Programm zur 17. Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt ist in gedruckter Form im Rathaus und bei den Bündnispartnern erhältlich.

21.10.2025