»Gevelsberg ist stolz auf Euch«: Vier junge Künstler im Rathaus empfangen
„Gevelsberg ist stolz auf Euch“: Vier junge Künstler im Rathaus empfangen
„Wir sind auch als Stadt Gevelsberg stolz auf Euch“, gratulierte Bürgermeister Claus Jacobi vier jungen Pianisten zu einem außergewöhnlichen Erfolg. Alle vier haben in ihren Altersklassen souverän die ersten Plätze beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ im Fach Klavier belegt. Und damit hatten sie unter der rekordverdächtigen Beteiligung von 16.000 Teilnehmern die Nase vorn.
Evelin Schäfer, Mats Fröhlich, Alexa Strohm und Nala Mintchev werden alle von der Klavierlehrerin Renate Lewirt unterrichtet. „Ich gehe nicht in einen Wettbewerb, wenn die Kinder nicht den ersten Platz erreichen können“, antwortete die Musikpädagogin beim Empfang selbstbewusst auf die Frage von Bürgermeister Jacobi, wie sie die Teilnehmer ausgewählt habe. Neben der Musikalität sei auch die Persönlichkeit der Nachwuchs-Musiker wichtig, so die Talentexpertin.
Auf die Frage, wer denn aus einer musikalischen Familie stamme, erntete Claus Jacobi Kopfschütteln. Drei Eltern haben erst durch ihre Kinder zur Musik gefunden. Nur bei Nala Mintchev ist das anders, ganz anders. Ihr Vater ist Konzertmeister des Wuppertaler Symphonieorchesters, die Mutter Trompeterin und Musiklehrerin. Vielleicht ist sie aus ihrer häuslichen Erfahrung heraus vorsichtig, wenn sie nach der Perspektive der Musik in ihrem künftigen Leben gefragt wird: „Sie wird sicherlich immer eine große Rolle für mich spielen. Im Augenblick glaube ich aber nicht, dass die Musik zu meinem Beruf werden kann. Aber, das kann sich noch ändern.“ Bereits dreimal hintereinander hat Nala den Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ in ihrer Altersklasse gewonnen.
Mats Fröhlich räumte beim aktuellen Wettbewerb sogar zwei erste Plätze auf einmal ab. In dieser Saison war nämlich in der Ausschreibung das vierhändige Spiel am Klavier oder die Begleitung einer Geige gefragt. An der Seite von seiner Partnerin Evelin Schäfer und einer jungen Streicherin von der Bergischen Musikschule Wuppertal, Amal Maatoug, überzeugte das Spiel von Mats zweimal die jeweilige Jury.
„Ihr habt eine Vorbildfunktion für junge Menschen“, lobte der Bürgermeister die jungen Künstler, die er persönlich mit bunten Donuts und Gebäck im Rathaus bewirtete. „Jedes Kind sollte ein Instrument spielen, auch wenn dabei nicht immer der erste Platz herausspringt. Wir freuen uns so engagierte Lehrer an unserer Städtischen Musikschule zu haben.“
Und deren Leiterin, Dagmar Tewes, nahm das Lob gern entgegen: „Wir sind sehr, sehr stolz – nicht nur auf unsere Kinder, sondern auch auf unsere Lehrer.“ In der Musikschule selbst wird den erfolgreichen Teilnehmern auf ausgehängten Plakaten gratuliert.
Angst zu haben, dass die klassische Musik bei den Jugendlichen den Blick auf modernere Richtungen klangvoller Unterhaltung verstellt, braucht niemand zu haben: „Ich spiele Klassik. Dabei kommt es mir auf das Stück und nicht auf den Komponisten an. Ich höre aber Pop und bin speziell von Hip-Hop begeistert“, verrät Nala Mintchev. Wenn das mal keine künstlerische Bandbreite ist.