Sprungziele
Seiteninhalt

Denkmalbereich "Altes Dorf"

Die Stadt Gevelsberg besitzt einen Denkmalbereich gem. §2 Abs.3 DSchG NRW. Das „Alte Dorf“ erstreckt sich über weite Teile an der Elberfelder Straße und bildet den alten Ortskern der Stadt. Der Denkmalbereich „Altes Dorf“ wurde am 22.03.1989 als Satzung festgesetzt. Die Denkmalbereichssatzung kann nachfolgend heruntergeladen und eingesehen werden.

Erlöserkirche
Erlöserkirche

Um 1600 wurde das Zisterzienserinnenkloster, das 1236 aus Sühne für die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert gegründet wurde, in ein freiweltliches, hochadeliges Damenstift umgewandelt. Die Ermordung des Erzbischofs fand in einem Hohlweg im Bereich des heutigen Dorfes statt.

Die Gebäude dieses Stiftes bilden noch heute die Grundrissvorlage für die Anordnung der Gebäude im sogenannten "Alten Dorf". Noch vorhandene Teile der Klostermauer und Reste der Stiftsfriedhofsmauer geben eine räumliche Begrenzung des ehemaligen Klosterbezirkes an. Der Standort der 1825 abgebrochenen Klosterkirche aus dem frühen 13. Jahrhundert ist über noch vorhandene mittelalterliche Grundmauern mit Gewölbe - heute als Kellerraum genutzt - nachvollziehbar.

Altes Äbtissinnenhaus
Altes Äbtissinnenhaus

Das älteste erhaltene Gebäude ist das ehemalige "Alte Äbtissinnenhaus" aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Weiterhin sind spätmittelalterliche Mauerreste im ehemaligen Kornhaus sowie einige der sogenannten "Jungfernhäuschen" erhalten. Dort wohnten im selbständigen Haushalt die Stiftsfräulein.

Erhalten aus der Zeit des Stiftes sind weiter das neue Haus der Äbtissinnen aus dem Jahr 1805, das spätbarocke Wohnhaus des letzten Stiftsamtmannes, das Gebäude des Stiftsschultenhofes und verschiedene Nebengebäude.

Um die Kloster- und spätere Stiftsanlage entstanden im Laufe der Jahrhunderte Gebäude unterschiedlichster Nutzung und Aussehens. Zahlreiche Handwerker, Dienstleute, Bauern und Tagelöhner fanden durch die Abtei Arbeit. Es entstanden in der Umgebung mehr und mehr Bauernhöfe und Kotten, die teils in Abhängigkeit zum Kloster und späteren Stift standen.

Ehemalige Kornbrennerei
Ehemalige Kornbrennerei

Nach der Auflösung des Stiftes 1812 unter Napoleon erweiterte sich der Stiftsbezirk ständig. Weitere Bauernhöfe und kleinere Handwerksbetriebe, wie Schmieden und eine Brennerei, siedelten sich an.

Die Randbebauung der Straße innerhalb des Geltungsbereiches dieser Satzung, alte bergische Schieferhäuser neben klassizistischen und historisch gestalteten Gebäuden und die, nach Abbruch der Stiftskirche, 1830 eingeweihte Erlöserkirche mit dem zugehörigen Friedhof, kennzeichnen diese Entwicklung vom Dorf zur Stadt.