Zwölf Landschaftsarchitekten arbeiten an der Gevelsberger Zukunft
Zwölf Landschaftsarchitekten arbeiten an der Gevelsberger Zukunft
Zwölf Büros von Landschaftsarchitekten aus ganz Deutschland ist die Stadt Gevelsberg in der Weihnachtszeit nicht aus dem Kopf gegangen. Die Experten in Sachen Verschönerung von Innenstädten nehmen an einem Wettbewerb teil, damit Gevelsberg eine tolle neue Fußgängerzone und einen eindrucksvollen Stadtgarten bekommt. Noch bevor es wieder warm wird, Anfang Februar, sollen die Bürger der Stadt wissen, welche Ideen in den Umbau der City einfließen werden.
„Wir haben vier Büros, mit denen wir bisher gute Erfahrungen gesammelt haben im Vorfeld ausgewählt“, sagt Björn Remer, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus. Insgesamt werden bei dem Wettbewerb zwölf Planungsbüros ihre Ideen für Gevelsberg vorstellen dürfen. Aus den 17 Bewerbern – es war sogar ein Büro aus Mailand darunter – wurden acht Experten für die noch freien Plätze ausgelost.
Das große Interesse der Fachwelt am Umbau der heimischen Fußgängerzone hat sogar Björn Remer überrascht: „Bei der Umgestaltung der Wiese am Berger See oder dem Knotenpunkt an Nord- und Mittelstraße, wo einst der Winterwald stand, hat es keinen einzigen Bewerber auf unsere Ausschreibung gegeben.“
Bei der Entwicklung origineller Ideen müssen die Teilnehmer des Architekten-Wettbewerbs jedoch einige wichtige Punkte berücksichtigen:
-Einmal im Jahr muss der Kirmeszug ungehindert durch die Fußgängerzone fahren können.
-Einige Geschäfte in diesem Abschnitt müssen auch von der Frontseite beliefert werden, weil es keinen Hintereingang gibt.
Dies muss bei allen Ideen bedacht werden. „Den Landschaftsarchitekten steht also ein eigentlich kleiner Raum zur freien Verfügung für ihre neuen Ideen“, erklärt Remer.
Eine Jury bewertet Anfang des neuen Jahres die eingereichten Ideen. Die Preisrichter sind entweder Fachleute wie namhafte Landschaftsarchitekten oder Repräsentanten der Stadt und der im Rat vertretenen Parteien. Wen sie zum Sieger erküren, dessen Vorschlag muss aber nicht 1:1 verwirklicht werden. „Wir können zum Beispiel sagen, die Idee des Drittplatzierten für den Stadtgarten gefällt uns besser als der Vorschlag des Siegers in diesem Bereich, also arbeiten wir ihn ein.“
Zur Orientierung haben alle am Wettbewerb beteiligten Unternehmen die Ergebnisse der Bürgerbefragung im Ratssaal und im Internet an die Hand bekommen. Insgesamt über 700 Menschen haben sich daran beteiligt. „Durch die Öffnung im Internet haben wir auch jüngere Menschen ansprechen können“, freut sich Remer so einen größeren Teil der Gevelsberger erreicht zu haben. Die meisten wünschen sich, durch den Umbau in der City eine Antwort auf den Klimawandel zu geben. Die „FuZo“ soll aber auch einen schattigen Platz zum Verweilen bieten. Ein Zugang zu öffentlichen Toiletten ist den Menschen daneben wichtig.
Alles in allem eine Menge Wünsche der Gevelsberger, aber auch ihrer Nachbarn in anderen Städten, die die Fußgängerzone für Einkäufe nutzen. Der Wunschzettel wird über Weihnachten Gestalt annehmen. Die Landschaftsbüros haben nur ein wenig mehr Zeit als das Christkind. Bis zum 18. Januar 2024 müssen sie ihre Entwürfe eingereicht haben. Am 7. Februar werden die Gewinner informiert und danach das ausgepackte Paket an Vorschlägen für die Zukunft der Gevelsberger Fußgängerzone den Menschen in der Stadt vorgestellt. Das ist eine sehr anspruchsvolle Frist, denn es sollen keine einfachen Skizzen, sondern sogar schon einige Detailentwürfe eingebracht werden, die die Jury neutral – also ohne Angaben über den Urheber – zur Bewertung erhält.
Björn Remer hat den Baubeginn für das Jahr 2025 terminiert. Es geht also vorwärts mit der Modernisierung der jetzt schon attraktiven Innenstadt von Gevelsberg.