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Weihnachtsbäume kommen durch die Steckdose zurück

Weihnachtsbäume kommen durch die Steckdose zurück

Wieviel Weihnachtsbäume jedes Jahr festliche Stimmung in Gevelsberger Wohnzimmern verbreiten? Niemand hat sie jemals gezählt! Andreas Vorwerk von den Technischen Betrieben der Stadt weiß allerdings, wie groß der Aufwand ist, die nadelnden Bäume nach dem Fest wieder einzusammeln: „Sechs bis acht Leute haben vier Tage damit zu tun. Ein Müllwagen und zwei Flachtransporter sind in der ganzen Stadt unterwegs“ - und dabei hat der Bürgermeister seine Hand im Spiel.

In Gevelsberg werden die ausgedienten Weihnachtsbäume in der Woche nach den Heiligen drei Königen eingesammelt. Den Termin dazu habe der Bürgermeister festgelegt, so Andreas Vorwerk. Vielen Mädchen und Jungen, die sich in den Glanz der Bäume verliebt haben, ist das viel zu früh – einigen Eltern, die gegen die abfallenden Nadeln kämpfen, zu spät.

Im Jahr 2023 werden die Bäume folgerichtig vom 9. bis zum 12. Januar von den Müllwerkern entsorgt. „Es wäre schön, wenn die Bäume erst am frühen Morgen des Abholtages an den Straßenrand gelegt oder abgesichert werden. Sie sind leicht und werden schnell durch die Luft gewirbelt, wenn es windig ist. Das kann man mit den Gelben Säcken vergleichen“, wünscht sich Andreas Vorwerk ein wenig Vorsicht.

Im Inneren der Müllwagen werden die Bäume gepresst, damit genügend Platz ist. Der erste Teil der Reise endet dann an der Umladestation an der Hundeicker Straße. Dort werden die Überbleibsel des Festes von dem Wetteraner Entsorgungsunternehmen AHE übernommen und wie jeder andere Biomüll behandelt. „Wir bringen die alten Bäume zu unserer Biogas-Anlage nach Witten“, so eine AHE-Sprecherin.

Dort werden sie in einem Schredder zerkleinert und mit den Resten aus der braunen Tonne vermischt. In einem Fermenter sorgen Bakterien dafür, dass der Abfall vergärt wird. Dabei entstehen drei Dinge: Die festen Bestandteile holen sich die Bauern der Umgebung ab, um die Qualität ihrer Felder zu verbessern. Der flüssige Teil dient als Dünger für die Landwirte. Mit dem Biogas aus der Wittener Anlage können 2000 Haushalte versorgt werden. Eine erstaunliche Zahl. Der Weihnachtsbaum kommt also sozusagen durch die Steckdose wieder in die Wohnzimmer zurück.

Dass der Baum als Weihnachtsschmuck an Bedeutung verloren hat, wie Umfragen beweisen wollen, kann die AHE-Sprecherin nicht bestätigen: „Die Menge, die in Witten verarbeitet wird, bleibt mit kleineren Ausschlägen nach oben und unten immer gleich.“

Und was lehrt uns der Weihnachtsmann? Ein natürlicher Baum kann auch Strom schaffen, sein Vertreter aus Kunststoff kann nur Strom fressen.

Wer sich für die Verarbeitung der Bioabfälle in der Bio-Gasanlage in Witten interessiert, der kann sich in 4 Minuten und 35 Sekunden auf der Seite www.stromtonne.de mit einem Film des heimischen Entsorgers AHE informieren.

03.01.2023