Engelbert
Er ist in Gevelsberg nicht wegzudenken. Es gibt eine Kirche, einen Kindergarten, einen Tunnel, einen nach ihm benannten Weg, ein Denkmal, eine Gedenktafel, einen Pfadfinder-Stamm und, und, und…
Die Rede ist natürlich von Engelbert, genauer: Erzbischof Engelbert I. von Köln.
Engelbert lebte zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches, genauer gesagt von 1185 bis 1225. Sein Todestag jährt sich 2025 also zum 800. Mal.
Als Erzbischof von Köln und Adelsmann genoss er damals sowohl kirchlich als auch politisch eine starke Machtposition. Sein Einfluss umfasste als Reichsverweser das gesamte Heilige Römische Reich nördlich der Alpen. Beim Volk war Engelbert recht beliebt, seine politischen Meinungen wurden jedoch nicht von allen geteilt.
Einer seiner politischen Widersacher war Friedrich von Isenberg, sein Vetter. Auf der Rückkehr von einem Treffen mit Friedrich und anderen Adeligen in Soest, lauerten Engelbert
die Truppen von Isenberg in einem Hohlweg am „Gyeviliberch“ – die damalige Schreibweise von
Gevelsberg – auf. Isenbergs Ziel des Hinterhalts war es vermutlich, seinen politischen Widersacher zu entführen und gefangen zu setzen. Das war damals so üblich, um den eigenen politischen Standpunkt zu stärken. Ein Plan, der zu Engelberts Leid so nicht aufging. Im Zuge des Angriffs wurde er mit fast 50 Messerstichen getötet.
Nach etwa fünf Jahren wurde an seiner Todesstelle ein sogenanntes Sühnekloster errichtet, das in weitestem Sinne als "Grundsteinlegung" für Gevelsberg gilt. Im Laufe der Zeit entstand um das Kloster herum ein Dorf, das sich dann zur heutigen Stadt Gevelsberg entwickelte.
Ohne Engelbert hätte sich Gevelsberg, so wie wir es heute kennen, also nicht entwickelt.
Engelbertjahr zum 800. Jubiläum - Ein Jahr voller Veranstaltungen und Engagement
In diesem Jahr finden unter dem Motto „1225 – Mord verjährt nicht!“ über das ganz Jahr verteilt Aktionen, Veranstaltungen und Mitmachaktionen statt, die Wissen vermitteln, die Zeit um 1225 erleben lassen und begeistern sollen.
- Neben Ausstellungen, die die Geschichte der Stadtentwicklung und die Geschichte Engelberts vermitteln, gibt es im November zum Todestag Engelberts am 07.11.2025 eine wissenschaftliche Tagung.
- Viele Gevelsberger Schulen befassen sich mit dem Thema und stellen Ihre Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte zur Schau.
- Im Bereich des „Dorfes“ findet ein Mittelaltermarkt statt und die städtische Musikschule bereitet ein Musical vor.
- Street Art – Projekte befassen sich mit Engelbert und wer mag kann sich bei einer Stadtführung im Dorf mit der Zeit vor 800 Jahren befassen.
Dank der engagierten Mitwirkung zahlreicher Gruppen, Vereine, der Schulen und Kirchengemeinden konnte ein buntes und vielfältiges Programm für Groß und Klein auf die Beine gestellt werden.
Über das ganze Jahr hinweg wird Ihnen an vielen Stellen im Stadtgebiet das Logo des Engelbertjahres begegnen - ob u.a. als Frankierstempel bei Post aus dem Rathaus, als Schaufensterfolie bei zahlreichen Einzelhändlern im Stadtgebiet, als Broschüre und Plakat, online oder über Social Media. Mit dieser vielfältigen Mischung möchten alle Beteiligten dieses spannende Kapitel unserer Stadtgeschichte in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger rücken.
Nachfolgend erhalten Sie in der Broschüre einen Überblick zu den Programmhighlights.