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27.02.2025

Paulina und Lennart sind die ersten Kinderbürgermeister der Stadt

Paulina und Lennart sind die ersten Kinderbürgermeister der Stadt

Mehr Spielgeräte für „größere Kinder“ am Ennepebogen, einen Kinder-Briefkasten am Rathaus, einen neuen Spielplatz und eine Tennishalle – Paulina Schüngel (8) und Lennart Schüngel (9) haben schon eine Menge Ideen gesammelt, wie sie Gevelsberg für ihre Altersgenossen attraktiver machen können. Die beiden sind die ersten Kinderbürgermeister der Stadt. Sie wurden gewählt von den Delegierten aller Grundschulen und traten ihre Ämter beim diesjährigen Jahresempfang in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Aula West an.

Um erst einmal mit allen Vorurteilen aufzuräumen: Paulina und Lennart sind keine Geschwister, die sich das Amt teilen. Sie sind Cousine und Cousin, gehen auf die Grundschule in Silschede und wurden in geheimer Wahl im Gevelsberger Ratssaal von den Abgesandten der anderen Grundschulen mit den Ämtern beauftragt. „Es gab sogar eine Stichwahl bei der Wahl im Rathaus“, so der „große“ Bürgermeister von Gevelsberg, Claus Jacobi.

Sein Sohn Simon und er selbst haben die Idee für einen Kinderbürgermeister im Urlaub auf einem Spielplatz an der See entdeckt und einfach in ihre Heimat mitgebracht. Dort trafen die beiden nämlich Elyas Ahmetovic, während Mama beim Einkaufen war. Wie sich beim Spiel mit dem Ball herausstellte, ist der Spielkamerad der Kinderbürgermeister der Stadt Dorsten. „Eine gute Idee darf ein Politiker ruhig klauen“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi daraufhin beim Jahresempfang. Und so setzte er sich mit Dorstens erstem Bürger, seinen Kollegen Tobias Stockhoff, zusammen, um sich die Idee hinter einem Bürgervertreter für den Nachwuchs darlegen zu lassen und aus Erfahrungen zu lernen.

Daraufhin wurden an jeder Grundschule in der Stadt je zwei Vertreter für den Grundschulrat gewählt. Die 10 Vertreterinnen und Vertreter wählten aus ihrer Mitte heraus bei einer Versammlung im Rathaus die ersten Kinderbürgermeister von Gevelsberg. Paulina und Lennart Schüngel sind jetzt für ein Jahr im Amt.

In der Aula West erhielten alle Mitglieder des Grundschulrates aus der Hand von Bürgermeister Jacobi ihre Ernennungsurkunden. Für die beiden neuen Kinderbürgermeister gab es noch zusätzlich eine Amtskette und eine Flagge mit dem Stadtwappen. „Die müsst ihr hissen, damit die Menschen wissen, dass der Kinderbürgermeister zuhause ist“, so Claus Jacobi augenzwinkernd. Wie stolz die beiden auf ihre Heimatstadt sind, zeigt schon die Tatsache, dass sie darauf bestanden, die Fahne beim Abschlussfoto des Jahresempfangs vor sich auszubreiten. Erstaunlich souverän präsentierten sich die beiden Kinder zwischen den Erwachsenen, die täglich im Rampenlicht stehen.

Damit die beiden Kinderbürgermeister auch einen eigenen Etat verwalten können, haben sie ein Budget von 1.000 Euro zur Verfügung. „Spielplatz, Tennishalle – da reichen 1.000 Euro nicht. Puh, wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir an Geld kommen“, plagen Lennart Schüngel bereits die ersten Sorgen im Amt. Das kann sein großer Kollege Claus Jacobi natürlich nach den letzten Etatdebatten gut nachvollziehen. Ums liebe Geld geht es auch täglich in seiner Amtsstube im Rathaus.

Neben den Kinderbürgermeistern spricht in der Stadt auch ein Jugendforum mit. Als dessen Vertreter diskutierten Anna Seeland und Florian Batze auf dem Podium mit dem Festredner des Jahresempfangs, dem Spiegel-Chefredakteur Dirk Kurbjuweit. Der mehrfach ausgezeichnete Journalist sprach über das Thema „Wohin steuert unsere Demokratie?“. Das Jugendforum hat übrigens auch dafür gesorgt, dass an den Ortseingängen der Stadt unübersehbar auf Schildern deutlich gemacht wird, dass Gevelsberg keinen Platz für „Rassismus und Gewalt“ hat.