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18.06.2024

Gevelsberger Kirmes - Innovation, Vielfalt und Tradition

Gevelsberger Kirmes – Innovation, Vielfalt und Tradition

Ein Fischfilet in eine leckere Panade und danach in brodelndes Öl zu tauchen, das reicht nicht mehr, um bei der Gevelsberger Kirmes dabei zu sein. Das „Hamburger Fischbuffet“ wirbt zum Beispiel mit einer durch Solarpaneele gespeisten Beleuchtung des Standes, einer Speisekarte in Blindenschrift und einem Klingelknopf für Rollstuhlfahrer um einen Stellplatz auf der „schrägsten Kirmes Europas“. „Dieser Schausteller ist kein Einzelfall“, sagt Roman Lorber, „der Jahrmarkt geht mit den gesellschaftlichen Trends, also zum Beispiel Umweltschutz und auch vegetarische Leckerbissen.“

Für den Mitarbeiter der Ordnungsbehörde ist eigentlich das ganze Jahr Kirmes. Aber, vermutlich nicht jeder beneidet ihn darum, denn damit ist eine Menge Arbeit verbunden. Aber, sie macht ihm auch große Freude und er selbst sagt als Gevelsberger lieber: „Nach der Kirmes ist vor der Kirmes.“ Und dazwischen ist Kirmes im Dorf – vom Freitag, dem 28. Juni, bis zum Dienstag, dem 2. Juli. Das ist der am spätesten im Jahr vorstellbare Termin für das Fest der Feste, das immer am letzten Juni-Wochenende stattfindet.

160 Schausteller erwarten die Gevelsberger Besucher. 19 Fahrgeschäfte sind darunter. „Wir achten immer darauf, dass es etwas Neues im Angebot gibt. Aber am meisten haben wir uns gefreut, dass einer wiederkommen wird: Der Betreiber des Riesenrads, das wie eine drehbare Krone über der Kirmes schwebt.“

Und auch hungern muss kein Besucher. Das Angebot an Speisen lässt sich mit einem der immer beliebter werdenden Streetfood-Festivals durchaus vergleichen. Die Rezepte für das vielfältige Angebot kommen aus Ungarn, China, Thailand, Holland, Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Norwegen. „Dieses Jahr haben wir einen zweiten Langos-Stand hinzugenommen. Das ungarische Gebäck war bei der letzten Kirmes so beliebt, dass wir darauf reagiert haben. Und da es auch eine vegetarische Alternative davon gibt, passt es in die Zeit“, erläutert Lorber die Gründe.

Er selbst kennt die Kirmes nicht nur aus seiner Verantwortung bei der Stadtverwaltung heraus. „Ich habe auch an den Ständen von HSG, der Sportalm und den Pfadfindern Getränke ausgeschenkt. Deshalb freut es mich besonders, dass sich wieder 13 Vereine mit eigenen Ständen beteiligen. Die Asbecker sind leider weggefallen, dafür engagiert sich jetzt ,Come together - be happy‘ am Anfang der Elberfelder Straße.“ Damit der ungeheure Durst gelöscht werden kann, bieten noch vier professionelle Stände und neun feste Gastronomiebetriebe – von der Eisdiele bis zum Restaurant - auf dem Kirmesgelände Erfrischungen an. Die werden dringend notwendig sein, wenn die deutsche Nationalmannschaft ins Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft kommen wird. Dann findet die Begegnung nämlich im nahegelegenen Dortmunder Westfalenstadion ausgerechnet am Kirmes-Samstag statt.

„Diese Herausforderung haben wir jedes zweite Jahr, entweder ist EM oder WM“, zeigt sich das Team des Ordnungsamtes gut vorbereitet. Für sie und viele andere Kräfte der Stadtverwaltung ist die „längste Nacht des Jahres“ immer ein Großeinsatz. Ohne die Technischen Betriebe würden Verkehrsschilder die Anfahrt der Schausteller und den Kirmeszug blockieren. Sie sorgen neben vielen weiteren Tätigkeiten auch dafür, dass die Kirmes jeden Tag „besenrein“ wieder an den Start gehen kann. Das Ordnungsamt wird durch Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste verstärkt. Das Jugendamt hält seine Schützlinge darüber hinaus im Auge, damit entsprechende Gesetze eingehalten werden. Die Feuerwehr richtet eine mobile Wache ein. Sanitäter bauen Versorgungszelte für eventuell Verletzte auf und patrouillieren über die Kirmes, um im Ernstfall so schnell wie möglich zur Stelle zu sein. Die Polizei ist ständig sichtbar und einsatzbereit.

„Nein, ich kann noch nicht einmal schätzen, wieviel Mitarbeiter der Stadt und anderer Behörden für die Kirmes im Einsatz sind. Ich kann nur eins sagen: Es ist ein massiver Personalbedarf, neben den Anforderungen der täglichen Arbeit“, so Lorber. Die Stadt hat unter anderem auch dafür gesorgt, dass es wieder am Montag und Dienstag Familien-Nachmittage gibt, an denen die Fahrpreise an den Karussells und auch an anderen Buden erheblich gesenkt werden, damit sich jeder das Vergnügen leisten kann.

Und wenn das Feuerwerk Dienstag am Himmel von Gevelsberg verglüht ist, dann macht sich Roman Lorber erst einmal daran, die erforderlichen Nacharbeiten zu erledigen und die Kirmes 2025 vorzubereiten. Denn: Am 31. Oktober dieses Jahres endet dann auch schon wieder die Bewerbungsfrist für die Kirmes im kommenden Jahr. Noch immer bewerben sich wesentlich mehr Schausteller als auf dem Gelände untergebracht werden können. Wie heißt es in Gevelsberg? „Nach der Kirmes ist vor der Kirmes.“