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10.05.2023

50 Jahre Freundschaft: Vendôme bekommt eine Stadtharfe

50 Jahre Freundschaft: Vendôme bekommt eine Stadtharfe

„Es ist einiges los auf allen Ebenen“, sagt Marco Marcegaglia und denkt dabei an die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag der Städtefreundschaft zwischen Vendôme und Gevelsberg. Rund 400 Gevelsbergerinnen und Gevelsberger werden von der Ennepe nach Frankreich reisen, um hautnah dabei zu sein. Und eins steht jetzt schon fest: Sie werden eine Party feiern, die so schnell nicht vergessen wird.

Marco Marcegaglia, sozusagen der Städtepartnerschafts-Beauftragte der Gevelsberger Stadtverwaltung, telefoniert inzwischen täglich mit seinen Partnern im Vendômer Rathaus. Die haben ein für alle zugängliches Volksfest vom 18. bis zum 21. Mai geplant, das alle Erwartungen übertrifft. Es wird gefeiert, aber auch diskutiert. Bauernmarkt und Konzerte stehen auf dem Programm. Es wird unter dem Sternenhimmel getanzt und es gibt Ausstellungen über die Geschichte der beispielhaften Städtepartnerschaft.

Nicht nur die Vendômer haben sich zu dem außergewöhnlichen Ereignis etwas einfallen lassen, auch die Gevelsberger kommen nicht mit leeren Händen. Als Gastgeschenk gibt es ein Modell der Stadtharfe. Diese wird so groß sein, dass sie im Zentrum der Partnerstadt aufgestellt wird und ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit der beiden Städte sein. Die Stadtharfe, das Stadttor Porte Saint Georges in Vendôme und zwei symbolische Hände sind auch die kreativen Zutaten, aus denen die Franzosen ein Symbol für das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft gestaltet haben. Es ziert zahlreiche Produkte, zum Beispiel Weinflaschen.

Da Gevelsberg in punkto Rebensaft nichts zu bieten hat, nimmt die Delegation unter der Leitung von Bürgermeister Claus Jacobi Gevelsbergs eigene Biermarke, das „Norschi Bräu“, die 710 Kilometer bis zur Partnerstadt mit. Für die notwendige Grundlage sorgt die heimische Feuerwehr. „Sie fahren nicht nur mit einem Einsatzwagen nach Frankreich, sondern haben auch ihre Gulaschkanone dabei. Darin wird dann von den Köchen eine deftige Erbsensuppe zubereitet. Für Franzosen ist das eine exotische Delikatesse“, schmunzelt Marco Marcegaglia, der sich im Gegensatz dazu auf die französische Küche freut: „Die muss jeder unbedingt probieren, wenn er Vendôme besucht.“

Und auch ein musikalisches Highlight der Feierlichkeiten reist mit: Die Gevelsberger Vorzeige-Band „The O’Reillys and the Paddyhats“ geben am Samstag ein Konzert. „Unsere Musiker haben in Frankreich eine große Fangemeinde. Mit zahlreichen Konzerten im Nachbarland hat die Gruppe sich dort einen guten Namen geschaffen“, schwärmt Marcegaglia. Die Jugend wird auch sonst im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, zwei Jugend-Fußballmannschaften des FSV, mehr als 50 Sportlerinnen und Sportler vom VfL Gevelsberg Judo, ein Schwimmteam der Wasserfreunde Gevelsberg und zahlreiche Nachwuchskräfte der Feuerwehr reisen mit nach Vendôme. Zudem gibt es einen Bürgeraustausch mit Beteiligung der jungen Generation zu den vier großen Themen „Mobilität der Jugendlichen und deutsche Sprache“, „Lokal konsumieren“, „Integration“ und „Fragen der Umwelt“.

Bei dem umfangreichen Programm kein Wunder, dass Marcegaglia sagt: „Die Vorfreude steigt“. Zehntausende von Menschen aus der ganzen Umgebung werden zum Fest der 50 Jahre alten Freundschaft in Vendôme an diesem Wochenende erwartet: „Die Hotels sind fast ausgebucht.“ Auch bei eigener Anreise war eine Registrierung vor Ort im Rathaus notwendig, um in Vendôme das Jubiläumsarmband zu erhalten: „Nur damit kann man an allen Programmpunkten teilnehmen.“

Obwohl die Feiern zum Jubiläum in Vendôme stattfinden, wird das heimische Gevelsberg nicht leer ausgehen. „Ausstellungen, die zu den Feierlichkeiten stattfinden, und auch Konzerte, die auf dem Programm stehen, werden sicherlich auch bei uns zu erleben sein“, verspricht der Partnerschaftsbeauftragte. Und dann kann man sich an der Ennepe schon auf den 55. Geburtstag freuen. 2028 ist Gevelsberg der Gastgeber für die Feierlichkeiten. Und eine Schnapszahl ist alles andere als unwichtig bei einer Party zweier Freunde.

Thorsten Prinz (links) und Marco Marcegaglia halten schon einmal die Fahnen hoch für die Feierlichkeiten einer außergewöhnlichen Partnerschaft. Klaus Bröking
Thorsten Prinz (links) und Marco Marcegaglia halten schon einmal die Fahnen hoch für die Feierlichkeiten einer außergewöhnlichen Partnerschaft.
Klaus Bröking